LÄNDERPORTRÄT
Geschichte
Im regionalen Kontext zeichnet sich Sambia als wirtschaftlich und politisch stabiles Land aus. Die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erfolgte 1964. Nach turbulenten Jahrzehnten, die u.a. durch wirtschaftliche Instabilität und der HIV/Aids-Krise der 1980er Jahre gezeichnet war, erlebt das Land seit 1990 ein solides durchschnittliches Wirtschaftswachstum von über 4 %. Zwischen 1990 und 2017 hat sich das Pro-Kopf-Einkommen fast verdreifacht. Damit liegt Sambia heute im unteren Bereich der Länder mit mittlerem Einkommen. Diese wirtschaftliche Entwicklung basiert zu einem grossen Teil auf stabilen politischen Verhältnissen, solider Haushalts- und Finanzpolitik und hoher Nachfrage des Hauptexportguts Kupfer.
Hohe Ungleichheit
Trotzdem hat das Land immer noch mit enormen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen zu kämpfen. Sambia rangiert im unteren Drittel des Human Development Index (HDI), was u.a. dadurch zum Ausdruck kommt, dass 60 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben. Zudem gehört Sambia weltweit zu den Ländern mit der grössten Einkommensungleichheit.
Wasser- und Sanitärsituation
Im lokalen Vergleich weist Sambia genügend Wasserressourcen auf, um den Bedarf abzudecken. Trotzdem hat mehr als ein Drittel aller Sambier*innen keinen sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Rund die Hälfte hat keinen Zugang zu Sanitäranlagen. Vor allem in den schnell wachsenden Städten ist die Situation akut, da das oft unkontrollierte Bevölkerungswachstum die lokalen Kapazitäten überlasten.
Einwohnerzahl
19,1 Millionen
Lebenserwartung
64 Jahre
Human Development Index (HDI)
Rang 146 (Total 189)
WASH Situation
35 % ohne Grundversorgung mit Wasser
68 % ohne Grundversorgung mit Sanitäranlagen
Urbanisierungsrate
3,2 %
PROJEKTGEBIET LUSAKA
Ausgangslage
In der sambischen Hauptstadt Lusaka hat sich die Bevölkerung seit 1990 auf mehr als 2,5 Millionen verdreifacht. Viele Neuzuzüger*innen ziehen in informelle Stadtgebiete, in denen Wasser- und Abwasserservices nur schwer zugänglich sind. So leben heute 65 % der Bevölkerung – mehr als die zehn grössten Schweizer Städte zusammen – in Compounds.
In diesen Gebieten beträgt das Pro-Kopf-Tageseinkommen im Durchschnitt weniger als USD 1,90. Rund 60 % haben keinen sicheren Zugang zur städtischen Trinkwasserversorgung und noch mehr keinen gesicherten Zugang zu sanitärer Grundversorgung.
Bevölkerung Lusaka
2,5 Millionen
1,6 Millionen in Compounds
WASH Compounds
60 % ohne Zugang zu Trinkwasser
90 % ohne Zugang zu sanitären Anlagen
WfW-Wasserkiosk in Misisi, Lusaka
Strassenszene John Laing, Lusaka
PROJEKTGEBIET LIVINGSTONE
Livingstone liegt im Länderviereck von Sambia, Simbabwe, Botswana und Namibia. Die Bevölkerung hat sich seit 1990 auf heute 180'000 Bewohner*innen mehr als verdoppelt. Über 40 % davon leben in Compounds.
Obwohl die Stadt dank den nahegelegenen Viktoria-Fällen viele Tourist*innen anzieht, lebt ein grosser Teil der ständigen Wohnbevölkerung ohne elementare Trinkwasserversorgung. Dies lässt sich insbesondere auf hohe Verluste von Trinkwasser im Leitungssystem zurückführen.
Bevölkerung in Livingstone
180'000
Bevölkerung Compounds
72'000
WASH-Situation in Livingstone
12 % ohne Zugang zu Trinkwasser
62 % ohne Zugang zu sanitären Anlagen
ZIELE
Die Wasserversorgung in schnell wachsenden urbanen Räumen erfordert ein systematisches Vorgehen.
1
sicheren und bezahlbaren Wasserzugang für die ärmsten Bevölkerungsschichten schaffen und verbessern
2
den lokalen Wassersektor durch gezielte Interventionen nachhaltig stärken
3
lokale Akteur*innen und Strukturen zielführend unterstützen und verknüpfen, um Parallelstrukturen zu verhindern
MASSNAHMEN
AKTUELLE PROJEKTE
MANAGEMENT DER WASSERVERSORGUNG IN LINDA
BERUFSBILDUNG IN MANSA
WASSERVERSORGUNG IN JOHN LAING
BERUFSBILDUNG IN LUSAKA
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