Projekte Afrika | WASSER FÜR WASSER (WfW)
Misisi 10
WfW-Wasserkiosk in Misisi, Lusaka / Lior Etter, WfW

WASSERZUGANG IN MISISI

Im August 2017 wurde das Trinkwasserprojekt in Misisi der Bevölkerung übergeben und in Betrieb genommen. Das Projekt ermöglicht nun im gesamten Stadtteil sicheren und zahlbaren Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die getroffenen Massnahmen zeigten bereits Wirkung: erstmals blieb der Compound von der sich alljährlich mit der Regenzeit ausbreitenden Cholera weitgehend verschont.


AUSGANGSLAGE

Steigende Bevölkerung

In Misisi leben 80‘000 Menschen. Das Gebiet, das zu den einkommensschwächsten der Hauptstadt zählt, ist in den letzten Jahren dermassen gewachsen, dass eine Erweiterung der Wasser-Infrastruktur dringend durchgeführt werden musste.

Schwieriges Terrain

Misisi liegt auf massivem Gestein und ist ungeplant bebaut. Dies macht den Aushub aufwändiger, Leitungen anfällig für Brüche und erschwert den Zugang für Bauarbeiten.

Mangelnde Wasserversorgung

Ein altes Leitungsnetz, das nur einen kleinen Teil der BewohnerInnen versorgte, verlor durch Lecks bis zu 70 % des gespiesenen Wassers. Die Mehrheit lebte ohne Zugang zu sicheren öffentlichen Wasserstellen. Die Wasserversorgung, bestehend aus Wasserkiosken und Haushaltsanschlüssen, konnte den steigenden Bedarf nicht abdecken. Die Anwohner*innen verwendeten deshalb entweder unsicheres Oberflächenwasser oder mussten von unregulierten Verkaufsstellen Wasser beziehen.


Wf W Info Grafik Sambia Karte Lusaka 2022 DE Misisi

Anwohner*innen
80'000

Wasserzugang
Über 50 % ohne sicheren Zugang zu Trinkwasser

Non-Revenue Water
Rund 70 %


MASSNAHMEN

In einem gemeinsamen Projekt von WASSER FÜR WASSER (WfW), WSUP (Water and Sanitation for the Urban Poor), der FCDO (Foreign, Commonwealth & Development Office) und der LWSC (Lusaka Water Supply & Sanitation Company) wurde das Ziel gesetzt, das gesamte Gebiet Misisi mit sicherem und zahlbarem Trinkwasser zu versorgen, um damit nicht zuletzt das Ausmass an wasserbürtigen Krankheiten einzudämmen. Der Projektbericht legt alle vorgenommenen Massnahmen dar.

Misisi - Bau von Leitungen
Bau von Wasserleitungen in Misisi, Lusaka / Lior Etter, WfW

BAU VON LEITUNGEN

Für den Bau von 4,5 km Wasserleitungen wurden langjährig haltbare und bruchresistente PE100 Leitungen verwendet. Für die Verlegung der Leitungen mussten Sprengungen im steinigen Gebiet vorgenommen werden. Eine Projekt-Task-Force bestehend aus Anwohner*innen war damit beauftragt, über die Bedeutung der Verlegungen von Wasserleitungen zu informieren sowie tägliche Kontrollen der Arbeiten durchzuführen.

Wasserkiosk Misisi
WfW-Wasserkiosk in Misisi, Lusaka / Lior Etter, WfW

WASSERKIOSKE

Der Bau der 20 Wasserkioske beinhaltete Sanitär- und Maurerarbeiten und wurde von der LWSC durchgeführt. Erfreulicherweise waren auch diplomierte Abgänger der WfW-Partnerschule LVTC (Lusaka Vocational and Technical College) involviert.

Connection Point Misisi
Anschluss des alten an das neue Leitungsnetz in Misisi, Lusaka / Lior Etter, WfW

TRANSFER ZU NEUEM LEITUNGSSYSTEM

Mit dem neuen Leitungssystem wurden Teile des alten, baufälligen Systems nicht mehr benötigt. 50 Bezüger*innen des alten konnten an das neue Versorgungssystem angeschlossen werden.

Sensiblisierung Misisi
Sensibilisierungsmassnahmen in Misisi, Lusaka / Lior Etter, WfW

SENSIBILISIERUNG

Die Sensibilisierung und Mobilisierung der Bevölkerung umfasste insgesamt 32 öffentliche Meetings zwischen den zentralen Akteuren der Wasserversorgung und der Community. Dabei wurden die Anwohner*innen über die Projektziele, geplante Aktivitäten und das Fortschreiten der Projekte informiert. Zusätzlich wurden sogenannte Drama-Shows einer lokalen Theatergruppe und Tür-zu-Tür-Besuche von lokalen Organisationen durchgeführt.

Ausbildung Wasserverkäuferinnen Misisi
Ausbildung von Wasserverkäuferinnen in Misisi, Lusaka / Lior Etter, WfW

AUSBILDUNG VON VERKÄUFERINNEN

45 Verkäufer*innen wurden ausgebildet. Schwerpunkte lagen auf ihrer Rolle im gesamten Wasserversorgungssystem, ihrer Verantwortung im Management der Infrastruktur und auf dem Verkauf des Wassers.

PARTNER

Lwsc

Lusaka Water Supply & Sanitation Company (LWSC)

Die Wasserversorgungsgesellschaft LWSC ist dem Stadtrat von Lusaka unterstellt und mit der Wasserversorgung der Hauptstadt beauftragt. Für die 35 einkommensschwächsten und infrastrukturell am wenigsten erschlossenen Gebiete der Hauptstadt ist die LWSC-Abteilung für periurbane Siedlungsgebiete zuständig. Diese Abteilung ist somit für die Planung und Realisierung sowie den Betrieb und Unterhalt des Versorgungssystems in den WfW-Projektgebieten verantwortlich.


Logo WSUP. WASSER FÜR WASSER (WfW).

Water & Sanitation for the Urban Poor (WSUP)

WSUP ist eine britische Multi-Sektor-Partnerschaft und in sieben afrikanischen Ländern aktiv. Das Ziel von WSUP ist es, in Zusammenarbeit mit städtischen Wasser- und Abwasserversorgern finanziell nachhaltige und zahlbare Versorgungssysteme für arme Stadtgebiete zu ermöglichen. WfW arbeitet direkt mit WSUP Zambia zusammen. WSUP übernimmt einerseits die Rolle der Mittlerorganisation zwischen WfW und LWSC, andererseits das Monitoring und Controlling der Projekte. Darüber hinaus ist WSUP in der Konzeption und Koordination der von WfW finanzierten Projekte involviert.


ERFOLGE

1

den Bau von 4,5 km Wasserleitungen und 20 Wasserkiosken finanziert


2

über 40'000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht


3

über 40'000 Menschen für Hygiene und Umgang mit Trinkwasser sensibilisiert


WEITERE ENTWICKLUNGEN

Direkte Wirkung auf die Gesundheit

Die getroffenen Massnahmen in Misisi zeigten erfreulicherweise schnell Wirkung. In der jährlichen Regenzeit (Dezember bis Februar) kam es in Misisi durchgehend zu Ausbrüchen der Cholera. In der Regenzeit 2017/2018 blieb der Compound erstmals weitgehend von der wasserbürtigen Krankheit verschont. Die Wasserkioske sind demnach schnell Teil der alltäglichen Wasserbeschaffung der Anwohner*innen geworden und verbessern die Hygiene massgeblich.

Weiterhin mangelhafte Infrastruktur

Der Compound ist allerdings noch weit entfernt von flächendeckend sicheren Zugängen zu WASH. Die sanitäre Grundversorgung und die Entwässerung sind mangelhaft. Offene Grubenlatrinen werden während der Regenzeit geflutet. Dadurch besteht weiterhin ein hohes Risiko des direkten Kontakts mit Fäkalien und damit Krankheitserregern. Aus diesen Gründen sind weitere Infrastruktur- und Sensibilisierungsmassnahmen unerlässlich.


Misisi

Verschmutzte und überschwemmte Fläche in Misisi, Lusaka


WEITERSTÖBERN

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SICHERE WASSERVERSORGUNG

WfW ermöglicht zusammen mit lokalen Partnerorganisationen in schnell wachsenden Stadtgebieten den Aufbau einer sich...
Luke bei der Arbeit. WASSER FÜR WASSER (WfW).

WfW DOCUMENTARY

Der 18-minütige Film von Christian Johannes Koch porträtiert unsere Arbeit in der Schweiz und in Sambia.

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